In den letzten Jahren wird immer mehr über das Internet gekauft und verkauft. Das geschieht nicht nur bei den großen und vertrauenswürdigen Online Shops und Unternehmen, wie zum Beispiel Amazon, sondern auch bei vielen kleinen und unscheinbaren Online Shops. Doch genau da liegt auch die Gefahr. Durch die immer weiter ansteigenden Umsätze des e-Commerce wittern auch die Betrüger ihre Chance und wollen etwas von dem Geld für sich haben. Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten müssen und wie Sie rechtlich gegen Fake Shops vorgehen können.

Fake Shops erklärt

Im Grunde lässt sich anhand des Namens bereits erklären, worum es sich bei Fake Shops eigentlich handelt. Fake Shops sind nichts anderes als Online Shops, die von Betrügern und Kriminellen benutzt werden, um Ihnen vorzutäuschen, dass es sich um einen echten Shop handelt. Sobald Sie darauf reingefallen sind und über diesen Shop etwas bestellt haben, findet der eigentliche Betrug erst statt. Wenn Sie das Produkt oder die Ware bestellt haben, erhalten Sie entweder gar nichts oder nur minderwertige Ware und nicht das, was Sie eigentlich bestellt haben.

Aber nicht nur die Bereicherung an Ihrem Geld ist für die Kriminellen meist der Grund für den Fake Shop. Ebenso ist das Sammeln von personenbezogenen Daten von hoher Bedeutung. Mit Ihren persönlichen Daten können dann weitere Betrügereien durchgeführt oder die Daten können weiterverkauft werden. Dadurch schaden die Betrüger nicht nur Ihnen, sondern auch dem gesamten Online-Handel. Durch diese Fake Shops verlieren die Nutzer das Vertrauen in die Shops und der Ruf des e-Commerce wird geschädigt.

Fake Shops erkennen

Auch wenn es in der heutigen Zeit immer schwieriger geworden ist, den Fake Shop von einem echten Shop zu unterscheiden, so gibt es dennoch einige Merkmale, die Sie unbedingt überprüfen sollten. Manche dieser Merkmale sind offensichtlicher als andere, dennoch sind alle ein Indiz für einen Fake Shop.

Kein Impressum

Ein ganz deutliches Merkmal, an dem Sie einen Fake Shop erkennen können, ist das Impressum. Sollte das Impressum unvollständig, fehlerhaft oder womöglich gar nicht vorhanden sein, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Fake Shop. Sollte das Impressum vorhanden sein und alle pflichtgemäßen Angaben wie Adresse, Vertretungsberechtigte, E-Mail-Adresse und ein möglicher Verweis auf das Handelsregister dort niedergeschrieben sind, können Sie zumindest die Eintragung im Handelsregister nachprüfen. Die Angaben müssen in einem Impressum vorhanden sein, da das Impressum rechtlich geregelt ist und in Deutschland die Impressumspflicht gilt.

Sollte dort keine Eintragung vorhanden sein, spricht das definitiv nicht für diesen Shop und Sie sollten die Finger davon lassen.

Fehlende oder schlecht verfasste AGB

Ein weiteres, sehr eindeutiges Merkmal für einen Fake Shop sind fehlende oder sehr schlecht verfasste AGB. Auch wenn in sehr gutem Deutsch verfasste AGB nicht immer ein Indiz für einen seriösen Online-Shop sind, so sind zumindest in schlechtem Deutsch verfasste AGB ein Indiz dafür, dass es sich um einen unseriösen Shop handelt. Sollten die AGB grundsätzlich fehlen, sollten Sie auf keinen Fall dort bestellen.

Keine sichere Verbindung und dubiose Domainnamen

Weitere Merkmale sind eine ungeschützte Verbindung und dubios klingende Domains. So kann es vorkommen, dass die Betrüger bereits abgemeldete Domains kaufen und diese dann für Ihren Fake Shop benutzen. Dadurch kann es auf einmal dazu kommen, dass ein Architekt Luxusuhren zu Spottpreisen verkauft. Ebenso kann ein Verein plötzlich Handtaschen und Designerkleidung verkaufen.

Sollten die Betrüger einen Shop versuchen zu kopieren, kann die Domain ähnlich klingen. Zum Beispiel sollten Sie noch einmal überprüfen, ob Sie gerade wirklich bei Amazon kaufen und nicht bei Amzon.

Zwar ist die gesicherte Verbindung durch https keine Garantie dafür, dass der Shop seriös ist, dennoch sollten Sie von ungesicherten Verbindungen unbedingt die Finger lassen und auf keinen Fall persönliche Daten eingeben.

Zahlungsmethoden

Häufig verwenden Fake Shops die Zahlungsmethode „Vorkasse“ bzw. Sofortüberweisung und nicht Bezahlung auf Rechnung, PayPal, Lastschrift oder Kreditkarte. Überweisungen können nur schlecht bis gar nicht von der Bank rückgängig gemacht werden, weshalb das überwiesene Geld meist einfach weg ist. Wenn Sie mit der Kreditkarte oder per Lastschrift bezahlen, dann können Sie Ihr Geld problemlos zurückfordern.

Dubios wirkende Angebote

Die Angebote, die Fake Shops anbieten, erscheinen auf dem ersten Blick sehr lukrativ und bieten die Produkte zu einem echten Schnäppchen an. Allerdings sollten Sie stutzig werden, wenn die Produkte deutlich unter dem Preis anderer Shops angeboten werden oder die Shops Produkte anbieten, die ansonsten überall ausverkauft sind. Genau dann sind die Shops mit hoher Wahrscheinlichkeit Fake Shops.

Wie können Sie dagegen vorgehen?

Wenn Sie den Betrug zu spät erkannt haben und bereits das Geld überwiesen haben, sollten Sie so schnell wie möglich Ihre Bank oder Sparkasse kontaktieren und versuchen, die Zahlung zu stoppen. Zusätzlich sollten Sie alle Belege der Bestellung aufbewahren und sichern. Dazu zählen der Kaufvertrag, die Rechnung, die Bestellbestätigung und auch ein Screenshot des Angebots, welches Sie gekauft haben. Drucken Sie diese zudem auch aus, damit Sie diese Belege bei der Erstattung der Anzeige vorlegen können.

Erstatten Sie unbedingt Strafanzeige bei der Polizei wegen Betruges. Auch wenn vielleicht die Täter nur schwer verfolgt werden können, so kann zumindest die Löschung dieses Shops vorangetrieben werden. Sie können auch vorab mit Ihrem Anwalt über die Situation sprechen. Melden Sie den Fake Shop auch der Verbraucherzentrale, damit diese weitere Verbraucher warnen und schützen können.

Bei allen rechtlichen Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Seite. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin.

Ihre Rechtsanwälte Perner & Grüger