Heute beschäftigen uns gleich mehrere Gesetze zum selben Thema. In manchen Dörfern, Städten oder Regionen ist es tatsächlich gesetzlich verboten zu sterben. Diese Gesetzeserlassung hat verschiedene Gründe, jedoch unterscheiden sich die Gesetze in der Gesetzgebung kaum voneinander.

Sterben innerhalb des Westminster Palast in England

In England, genauer gesagt im Westminster-Palast in London, ist es verboten zu versterben. Stirbt unerwartet trotzdem jemand in den heiligen Hallen und Räumen des Palastes, muss der Körper des Verstorbenen noch vor Ausstellung der Sterbeurkunde aus dem Gebäude gebracht werden.

Grund hierfür ist die Vergangenheit des Palastes. Früher war dies nämlich die königliche Residenz und somit gilt auch heute noch, dass Verstorbene, die in den Räumen verstorben sind, ein Staatsbegräbnis erhalten. Um dies zu verhindern wurde nach der Umsiedlung des Parlaments in den Westmister-Palast auch das Verbot des Sterbens eingeführt.

Sterbeverbot aufgrund des Permafrostbodens

In der nördlichsten Gemeinde der Welt, Longyearbyen in Norwegen, ist es auch per Gesetz verboten zu sterben. Wer dennoch sterben sollte, wird nicht auf dem örtlichen Friedhof begraben, sondern in die heimatliche Gemeinde geflogen.

Grund hierfür ist der Permafrost, welcher die damals begrabenen Leichen nicht verrotten lässt sondern konserviert. Eine Ausnahme ist jedoch die Urnenbestattung. Aber auch diese wird nicht so gerne vollzogen. Die letzte Urne auf dem Friedhof der Gemeinde wurde vor sechs Jahren bestattet. Der letzte Leichnam kurz vor Kriegsbeginn 1938.

Sterbendes Dorf verbietet Krankwerden

Auch in einem kleinen Dorf in Italien wird das Sterben nicht gerne gesehen. In Sellia in den Bergen Kalabriens wurde das Krankwerden verboten und die Bürger per Dekret verpflichtet zum Arzt zu gehen. Das Sterben konnte nicht offiziell verboten werden, geht aber aus dem Verbot krank zu werden hervor.

Das kleine Dorf ist kurz davor auszusterben, da viele Jugendlichen und junge Erwachsene aus dem Dorf weggezogen sind und überwiegend nur noch Senioren dort leben. Durch das hohe Durchschnittsalter sterben auch immer mehr Einwohner dieses Dorfes und somit letztendlich das ganze Dorf. Der Bürgermeister versucht mit dem Beschluss das Dorf „am Leben zu halten“ und hat auch an die Bürger appelliert, dass sie nicht nur dem Tag mehr Leben sondern auch dem Leben mehr Tage geben sollen.

Wie Sie an diesem Gesetzen feststellen können, gibt es die unterschiedlichsten Gründe den Tod zu verbieten. Diese Gesetze, bis auf das aus England, sollten jedoch auch nicht allzu ernst genommen werden, da es schwierig ist solche „Straftäter“ zu bestrafen.

Wir freuen uns darauf Ihnen weitere kuriose Gesetze vorstellen zu können.

Ihre Rechtsanwälte Perner & Grüger